Vergleich der Fokalfarben (Basic Colour Terms)
Vergleich der Fokalfarben (Basic Colour Terms)
Nachbildkreis versus
Nachbildkreis versus "Weder noch Farben"

Lehraufträge 2019

Farbenlehre zwischen Kunst und Wissenschaft

Eine Farbenlehre bewegt sich traditionellerweise in einem sehr weiten und interdisziplinären Feld zwischen Licht und Farbe. Es erstreckt sich über Gebiete aus der Physik, der Physiologie und der Psychologie, sowie über kulturgeschichtliche Aspekte im jeweiligen Umgang mit Farbe. Um den semantischen Rahmen des Phänomenfeldes Farbe zu erfassen, ist es zunächst notwendig, sich einen Überblick von der “Natur des Lichtes” über die Begriffe “Farbreiz und Farbempfindung” bis hin zu der Einzigartigkeit eines individuellen, inneren “Assoziationsraumes Farbe” zu erarbeiten.

Ein schöner und immer wieder für alle Teilnehmenden überraschender Einstieg ist eine Übung zu den Fokalfarben (Farb-Grundwörter), bei dem über einen ersten Schritt die bekannten Farb-Grundwörter in der Gruppe definiert werden. Danach werden alle aufgefordert, verdeckt aus einer großen, ungeordneten Menge an Farbtöne (Farbkarten) denjenigen Farbton auszuwählen, welcher das jeweilige Farbwort (z.B. Rot) am besten repräsentiert. Danach werden alle individuellen Ergebnisse in der Gruppe verglichen und diskutiert (siehe Foto). 

Mit zahlreichen praktischen Übungen zur Wechselwirkung der Farben (in Anlehnung an den Klassiker “Interaction of Colors” von Josef Albers) und mit bloßem Auge wird die Frage nach der jeweils “inneren Ordnung” von (realen, bildlichen, imagnären, virtuellen oder idealisierten) Farbzusammenstellungen und Farbräumen gestellt, um letztlich den Beziehungskomplex “Farbwert” im jeweiligen Kontext zu präzisieren.

Studierende bei Übungen aus
Studierende bei Übungen aus "Interaction of Color" von Josef Albers - Muthesius Kunsthochschule Kiel