Farbenlehre zwischen Kunst und Wissenschaft
Eine Farbenlehre bewegt sich traditionellerweise in einem sehr weiten und interdisziplinären Feld zwischen Licht und Farbe. Es erstreckt sich über Gebiete aus der Physik, der Physiologie und der Psychologie, sowie über kulturgeschichtliche Aspekte im jeweiligen Umgang mit Farbe. Um den semantischen Rahmen des Phänomenfeldes Farbe zu erfassen, ist es zunächst notwendig, sich einen Überblick von der “Natur des Lichtes” über die Begriffe “Farbreiz und Farbempfindung” bis hin zu der Einzigartigkeit eines individuellen, inneren “Assoziationsraumes Farbe” zu erarbeiten.
Ein schöner und immer wieder für alle Teilnehmenden überraschender Einstieg ist eine Übung zu den Fokalfarben (Farb-Grundwörter), bei dem über einen ersten Schritt die bekannten Farb-Grundwörter in der Gruppe definiert werden. Danach werden alle aufgefordert, verdeckt aus einer großen, ungeordneten Menge an Farbtöne (Farbkarten) denjenigen Farbton auszuwählen, welcher das jeweilige Farbwort (z.B. Rot) am besten repräsentiert. Danach werden alle individuellen Ergebnisse in der Gruppe verglichen und diskutiert (siehe Foto).