Farbenlehre zwischen Naturwissenschaft und Kunst 2020

Eine Farbenlehre bewegt sich traditioneller Weise in einem sehr weiten und interdisziplinäres Feld zwischen Licht und Farbe. Es erstreckt sich über Gebiete aus der Physik, der Physiologie und der Psychologie, sowie über kulturgeschichtlich Aspekte im jeweiligen Umgang mit Farbe. Um den semantischen Rahmen des Phänomenfeldes Farbe zu erfassen, ist es zunächst notwendig, sich einen interdisziplinären Überblick von der “Natur des Lichtes” über die Begriffe “Farbreiz und Farbempfindung” bis hin zur Einzigartigkeit eines individuellen, inneren “Assoziationsraumes Farbe” zu erarbeiten.

Mit zahlreichen praktischen Übungen zur Wechselwirkung der Farben (in Anlehnung an den Klassiker “Interaction of Colors” von Josef Albers) und mit bloßem Auge wird die Frage nach der jeweils “inneren Ordnung” von (realen, bildlichen, imagnären, virtuellen oder idealisierten) Farbzusammenstellungen und Farbräumen gestellt, um letztlich den Beziehungskomplex “Farbwert” im jeweiligen Kontext zu präzisieren.

Zudem werden die Bedeutungsgeschichte und die Bedeutungsschichten einzelner konkreter Farbwerte von ihrem naturgeschichtlichen, über unterschiedliche kulturelle bis hin zu einem individuellen und einzigartigen Gebrauch betrachtet und damit die Frage nach der zeichentheoretischen Reichweite aufgeworfen.

Muthesius Kunsthochschule Kiel, Freie Kunst _ 2019/2020

Studierende bei Übungen aus
Studierende bei Übungen aus "Interaction of Color" von Josef Albers - Muthesius Kunsthochschule Kiel
Vergleich von Fokalfarben
Vergleich von Fokalfarben