Die Arbeit „von der inneren Notwendigkeit (vdiN)“ ist ein Ergebnis der intensiven Auseinandersetzung mit dem Phänomen komplementärer Farberscheinungen. Sie besteht aus 12 quadratischen Farbring-Objekten, mit jeweils 2 Bildebenen. Jedes Objekt ist einem Farbton aus einem 12-teiligen (sukzessiven) Farbkreis zugeordnet und weist vordergründig einen monochromatischen Farbring und hintergründig dessen komplementäre Spiegelung auf.
Historisch betrachtet gibt es unzählige Farbkreise mit verschiedenen Akzentuierungen und Gewichtungen der jeweils zugehörigen Farbtöne. Die vorliegende Arbeit bewegt sich auf der wahrnehmungs-phänomenologischen Linie von Goethes Farbenlehre und zeichnet das zentrale Moment „der vom Auge geforderten Ganzheit“ nach. Zentral ist hier die Frage, inwieweit sich daraus eine interne Struktur und der Aufbau eines Farbkreises ableiten lässt. Zudem ist die zeitliche Dimension im Nachbildphänomen angesprochen: Was sich normalerweise nacheinander (sukzessiv) und imaginär vollendet, kann in der Arbeit als gleichzeitiges Nebeneinander betrachtet werden. Ebenso leitend war der Wunsch, eine Arbeit zu entwickeln, die dem neuronalen Phänomen des inneren Nachbildes sehr nahe kommt.
