„Malen nach der Beobachtung“ beschreibt eine der wichtigsten und grundlegensten Übungen für das unmittelbare Zusammenspiel zwischen Auge und Hand. Es geht also um den hochkonzentrierten Versuch einer malerischen Transformation von einem gesehenen Objekt in eine Farbanordnung auf der Leinwand, die dem Auge(nblick) entspricht. Dazu werden Objekte, Dinge und Ausschnitte des Raumes betrachtet oder kleinere Stillleben arangiert, um diese dann mehr oder weniger „naturalistisch“ – eben dem Auge gemäß – in Ölmalerei zur Darstellung zu bringen.

Die Primamalerei (directpainting im Englischen) beschreibt dabei eine Malweise. „Sie ist das einzige Malverfahren, welches ohne Umwege am schnellsten zum Ziele führt, wenn es sich darum handelt einen Naturausschnitt, einen Kopf, den Akt und das Tier studienhalber rasch zu erfassen oder abstrahierend zur Darstellung zu bringen.“ (Kurt Wehlte, Werkstoff und Techniken der Malerei). Man trägt dabei die auf der Palette vorgemischte Farbe direkt auf den Malgrund und modeliert die Farbmassen gemäß ihrer gewünschten Erscheinung im Bild.

Lehrauftrag – Enrichmentverbund Kreis Plön